
Ein weiser Pfarrer hat sie Wegwerfprodukte genannt. Und Rhetorikerinnen betonen, dass sie Reden und keine Schreiben seien. Predigten sind Sprechakte, und was hier ins Netz gestellt wird, sind Manuskripte, nicht mehr. Wenn sie als solche indessen ein Gemeindeglied in den Ferien am fernen Strand an zuhause erinnern oder einen im Schreibstau im Internet surfenden Kollegen zur nächsten Zeile inspirieren, dann – ja, was will man dann mehr?
Wie die Liebe durch den Magen geht, so geht der Glaube – sprich: die Gottesbeziehung – durch die Nase.
Düfte spielen seit jeher eine wichtige Rolle im Zusammenleben und lassen sich psychologisch gezielt einsetzen: Mit Düften drücken Menschen Zuneigung aus oder vertreiben unerwünschte Anwesende; Düfte verbreiten ein wohltuendes oder aufreizendes Klima, stimmen mild oder aggressiv, wirken entspannend oder anregend, entkrampfend oder abstossend.
Nach der Schöpfungsvorstellung sind Gott und Menschen über den Atem, den Lebenshauch, miteinander verbunden. Der Atem, der zugleich den Geruchssinn enthält, macht Menschen zu lebendigen Wesen.
In den Sommergottesdiensten erkunden wir in biblischen Geschichten, welche Erinnerungen und Sehnsüchte, welche positiven und negativen Gefühle Düfte und andere Gerüche wecken. Da schmeckt es verführerisch nach Balsamduft im Garten Gottes, da werden Menschen mit kostbaren Ölen gesalbt und gesegnet, und die Glaubenden umgibt der Wohlgeruch der Gotteserkenntnis. «Christus» bedeutet «der Gesalbte», und wenn Menschen in seinem Dunstkreis aus der Verbundenheit mit Gott leben, duftet es nach Gottesnähe.
Der Geruchssinn kann aber auch täuschen, wie in der Geschichte von Jakobs erschlichenem Segen. Und ebenso erkunden wir den Zusammenhang zwischen der Nase und dem Zorn, die im Hebräischen mit demselben Wort ausgedrückt werden. Gott schnaubt in seinem Zorn so kräftig durch die Nase, dass die Erde bebt. Ihm stinken zum Beispiel die Gaben, die Menschen als Rauch- und Brandopfer zum Tempel bringen und die weithin zu riechen sind, wenn sie dabei die elementaren Inhalte der Gottesbeziehung vernachlässigen: Recht und Gerechtigkeit.
Auf sinnliches Erkunden von Glaubenserfahrungen freut sich
Ihr Pfarrteam
Ein weiser Pfarrer hat sie Wegwerfprodukte genannt. Und Rhetorikerinnen betonen, dass sie Reden und keine Schreiben seien. Predigten sind Sprechakte, und was hier ins Netz gestellt wird, sind Manuskripte, nicht mehr. Wenn sie als solche indessen ein Gemeindeglied in den Ferien am fernen Strand an zuhause erinnern oder einen im Schreibstau im Internet surfenden Kollegen zur nächsten Zeile inspirieren, dann – ja, was will man dann mehr?
Paulus von Tarsus, ein Mann der vielen Kontraste.
Januar bis März 2017