
Ein weiser Pfarrer hat sie Wegwerfprodukte genannt. Und Rhetorikerinnen betonen, dass sie Reden und keine Schreiben seien. Predigten sind Sprechakte, und was hier ins Netz gestellt wird, sind Manuskripte, nicht mehr. Wenn sie als solche indessen ein Gemeindeglied in den Ferien am fernen Strand an zuhause erinnern oder einen im Schreibstau im Internet surfenden Kollegen zur nächsten Zeile inspirieren, dann – ja, was will man dann mehr?
Am Anfang Wind. Gottesgeist über dem Wasser. Bewegung. Mit einem Hauch beginnt die Schöpfung. Mit einem Hauch wird der Mensch ein lebendiges Wesen.
In unserer Reihe von Sommergottesdiensten erkunden wir das Vorkommen von Wind in der Bibel. Im Zusammenspiel mit Atem und Geist gibt es einige Entdeckungen zu machen.
In altisraelitischer Zeit stellten sich die Menschen vor, dass Gott sich ihnen in Wolken und Winden zeige. In einem heftigen Sturmwind sprach eine aufgebrachte Gottheit, im Brausen eines Gewitters meinte man die Stimme Gottes zu hören. Wie gross war da Elias Überraschung, als er Gott im leisesten Säuseln einer sanften Brise vernahm!
Der Zusammenhang von Windhauch, Atem und Geist ist bedenkenswert. Er bedeutet, dass wir Menschen zusammen mit allen lebenden Wesen von einer anderen Seite her beatmet sind. Eingehaucht ist uns das Leben. Keine Eigenleistung. Ein Nichts, das die Waage nicht misst.
Atemhauch, Lebendigkeit, Geist sind von dergleichen Art, nämlich flüchtig und nichtig, unverfügbar, nicht mit Händen zu greifen, nicht zu halten.
Der Geist weht, wo er will, und du hörst sein Wehen…. Sagt Jesus in einem Nachtgespräch zu Nikodemus. Eben, nicht mit Händen zu fassen.
Bildhafter drückt es Markus Jenny in einem neuen Kirchenlied aus: Wind kannst du nicht sehen, aber, was er tut: Felder wogen, Wellen wandern in der Flut. – Geist kannst du nicht sehen, doch, wo er will sein, weicht die Angst und strömt die Freude mächtig ein.
Lassen Sie sich mitnehmen in das Reich der Winde! Unsere Sommergottesdienste vom 17. Juli bis zum 21. August in den Kirchen Oerlikon und Saatlen sowie der Alten Kirche St. Niklaus, Schwamendingen.
Nur ein Haschen nach Wind . 17. Juli Kirche Oerlikon
Der Wind weht, wo er will - 17. Juli Kirche Saalten
Gottes Führung durch den Geist - 24. Juli Alte Kirche St. Niklaus
Zweifel vom Wind bewegt - 24. Juli Kirche Oerlikon
Wenn der Wind darüber weht - 31. Juli Kirche Saatlen
Durch meine Hauchung soll es geschehen - 31. Juli Kirche Oerlikon
Sturmwind - 7. August Kirche Oerlikon
Abendwind und Schamgefühl - 7. August Alte Kirche St. Niklaus
Wind in der Posaune und Wort in den Wind - 14. August Kirche Saatlen
Und du hörst sein Brausen, vom Wind in den Pfeifen - 21. August Kirche Oerlikon
Ein weiser Pfarrer hat sie Wegwerfprodukte genannt. Und Rhetorikerinnen betonen, dass sie Reden und keine Schreiben seien. Predigten sind Sprechakte, und was hier ins Netz gestellt wird, sind Manuskripte, nicht mehr. Wenn sie als solche indessen ein Gemeindeglied in den Ferien am fernen Strand an zuhause erinnern oder einen im Schreibstau im Internet surfenden Kollegen zur nächsten Zeile inspirieren, dann – ja, was will man dann mehr?
Paulus von Tarsus, ein Mann der vielen Kontraste.
Januar bis März 2017