Gottesdienste enden in der Regel mit einem Segen, woher auch die Redewendung «so sicher wie das Amen (nach dem Segen) in der Kirche» stammt. Das Wort «segnen» leitet sich ab vom lateinischen «signare», was «bezeichnen» bedeutet, nämlich mit dem Kreuzeszeichen versehen. Dies lebt ja in der katholischen Tradition weiter, während reformierte Pfarrer*innen ja eher die Arme ausbreiten, wenn sie sagen «Gott segne dich und behüte dich…» Oder „Gott behütet deinen Ausgang und Eingang…».
Die erste Formulierung (aaronitischer Segen 4. Mose 6,22) weist darauf hin, dass der Segen einem Wunsch verwandt ist, bei dem ein Mensch ausdrücklich Gottes Zuwendung anbefohlen wird und zugleich Gott um diese gebeten wird. Weil dabei das Vertrauen in Gottes zuvorkommende Güte entscheidend ist, kann der Segen auch einfach an diese Gnade erinnern, sie gewissermassen ausrichten wie in der zweiten Formulierung (Psalm 121,8).
In beidem ist klar, dass es sich nicht um ein quasi magisches Bewirken himmlischer Gaben geht, denn mit Gott ist auch sein Segen unverfügbar. Segnen ist daher eher ein Einstimmen ins Strömen der Liebe von Gott her, um ein Anrufen des Barmherzigen und Zusagen der Barmherzigkeit, um eine Sensibilisierung für das Geschenk und seinen Empfang. Die reformierte Theologie bindet denn auch den Segen nicht an ein Amt, sondern betraut das Priestertum aller Gläubigen mit dieser schönen Möglichkeit. Wenn Eltern ihren Kindern ein «Bhüeti Gott!» auf den Schulweg mitgeben, ist das ein Segen.Wenn Sie jemandem zum Geburtstag oder auf einer Beileidskarte einen irischen Segen schicken, segnen Sie.
Immer wieder wird das Wort «Segen» auch für positive Güter oder Erfahrungen verwendet, Gesundheit, Wohlstand oder Schutz. Damit werden sie letztlich gedeutet als Schenkungen aus Gottes Hand, allenfalls weitergereicht durch Menschenhand. Wenn dies Dankbarkeit weckt, ist nichts dagegen einzuwenden. Wenn von «Segnungen der Technik» die Rede ist oder zu leicht von «absegnen» die Rede ist, dürfte die ursprüngliche Tiefe des Begriffs verwaschen sein.
Wichtig und spannend also, weiter nachzudenken und zu diskutieren darüber, was «Segne Vater diese Speise…», «Da liegt kein Segen darauf» oder «An Gottes Segen ist alles gelegen» bedeuten könnte. Und kostbar, die Tradition des Segnens weiter zu pflegen!
Pfr. Samuel Zahn
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