Die Zugehörigkeit zum Netzwerk bedingt eine Selbst­verpflich­tung zum ethisch verant­wort­lichen Umgang mit Wasser, insbe­sondere in den Themen­feldern:

• Wasser als Menschen­recht
• Wasser als öffentliches Gut (Wasser­dienst­leistungen bleiben in öffent­licher Hand)
• Konsum (Leitungs­wasser anstelle von Hahnen­wasser)
• Pflege von öffent­lichen Wasser-Partner­schaften mit inter­nationalen Partnern

Die refor­mierte Kirch­gemeinde Zürich ist 2020 dem Netzwerk bei­getreten und ist damit eine von über 40 Blue Communities in der Schweiz. Der Besuch von Maude Barlow im Früh­jahr stand im Zeichen der Ver­leihung der Ehren­doktor­würde durch die Univer­sität Zürich und bot Gelegen­heit zum inten­siven fach­lichen Aus­tausch unter den Blue Communities im Raum Zürich.

Gudula Matzner, Mit­glied der Kirchen­kreis­kommission im Kirchen­kreis zehn und ausgebildete Umwelt­beraterin für den «Grünen Güggel», hat Maude Barlow in Zürich einen Tag lang begleitet – eine Begeg­nung mit Wirkung!

«Mein wunder­bares Treffen mit Maude Barlow»

Bisher kannte ich Maude Barlow aus der Presse, dem Inter­net und von Erzäh­lungen. Was ich dort über sie und ihren Ein­satz für Wasser­gerechtig­keit las und hörte, beein­druckt mich sehr. Gestern, am Samstag, 29. April,  war ihr von der Univer­sität Zürich die Ehren­doktor­würde ver­liehen worden. Und heute bin ich auf dem Weg zu einem Treffen mit ihr, um 11 Uhr am Bürkli­platz. Ich bin auf­geregt, suchend schaue ich mich dort nach ihr um, bis ich eine kleine Gruppe sehe, in deren Mitte Maude sitzt. Unsere Blicke treffen sich und sie lächelt. Jetzt erkenne ich auch Roland, von der Projekt­gruppe Blue Community Zürich, und gehe auf sie zu.

Maude begrüsst mich herzlich, macht dabei aus drei Küsschen fünf Küsschen. Sie sagt, sie liebe es, wie wir uns hier begrüssten und sie könne nicht genug davon haben. Wir lachen. Dann lerne ich ihren Mann kennen und andere Leute aus dem Blue Community Netz­werk, einige waren aus Deutsch­land und Öster­reich ange­reist. Sie alle haben einen ver­trauten Um­gang mit­einander, kennen sie sich doch schon von vor­herigen ver­schiedenen Treffen. Auf dem Schiff nach Rappers­wil ent­wickeln sich leb­hafte Unter­haltungen. Es werden  gemeinsame Erin­nerungen von früheren Treffen ausgetauscht, Fragen zum Besuch von Maude an der dies­jährigen UNO-Wasser­konferenz in New York be­sprochen und Inte­resse gezeigt, an der bevor­stehenden öffent­lichen Vor­lesung von Maude in der Univer­sität Zürich. Auch unter­schiedliche Themen in den regio­nalen Blue Communities finden Raum. Ich spreche über die Ent­wicklung in der refor­mierten Kirche Zürich im Zusammen­hang ihres Bei­tritts zur Blue Community. Auch stelle ich das von der Kirche ange­strebte Umwelt­label «Grüner Güggel» vor, dessen Ziel die Bewahrung der Schöp­fung ist. Bei einem Spazier­gang in Rappers­wil erfreuen wir uns an der Schön­heit des Ortes und des Zürich­sees. Ich erfahre von dem persön­lichen Engage­ment der Teil­nehmenden und spüre die Begeis­terung, für die Arbeit in der Blue Community. An vielen Orten tragen Menschen auf unter­schiedliche Weise dazu bei, diese Welt wasser­gerechter und lebens­werter zu machen, geleitet von Maude und ihrem jahre­langen aktiven Wirken in der ganzen Welt. Das ist wunder­bar und motiviert mich sehr.

Besonders inten­siv berühren mich die wunder­baren Worte von Maude, die sie beim Abend­essen spricht. Sie ermutigt, hoffnungs­voll zu bleiben, auch wenn noch sehr viel zu tun ist und es viel Arbeit ist. Obwohl wir nicht sicher sein können, was unser Engage­ment und unser Handeln bewirken, ver­pflichten wir uns trotz­dem, alles zu tun, was gut für unseren Planeten und für die zukünf­tigen Genera­tionen ist. Wenn jeder an seinem Platz nach seinen Möglich­keiten die Welt zum Guten verändert und daran und glaubt, dass andere Menschen das Gleiche tun, dann bleibt die Hoffnung. Das ist sehr wichtig.

Maude Barlow hat ein Buch über Hoffnung geschrieben, über weise Hoffnung: «Still Hopeful: Lessons from a Lifetime of Activism», März 2022