In Zürich leben viele Christinnen und Christen reformierter Tradition aus anderen Ländern und Kulturen: Am 3. November feiert die reformierte Kirchgemeinde in Zürich mit dem internationalen Gottesdienst «Global Prayers – Global Players» unsere Vielfalt. «Ich erhoffe mir, dass wir unsere Verbundenheit miteinander über den Glauben entdecken», sagt Catherine McMillan, Reformationsbotschafterin und Pfarrerin in Dübendorf.
Denkt man an die Reformation, so denkt man an Luther. An Wittenberg. An die berühmten 95 Thesen. Und man denkt auch an Zwingli. An Zürich. An die erste deutsche Bibelübersetzung. Es waren Personen, Städte und Ereignisse, die den Anfang der protestantischen Reformation markierten. Eine Bewegung, die sich rasch auf einen grossen Teil Europas und später auch Nordamerikas ausdehnte. Heute vereint der Glaube mehr als 800 Millionen Protestanten. In Zürich sind es 80000 – doch sie stammen nicht alle ursprünglich aus der Schweiz. Viele sind zugewandert, und so entsteht auch hier ein multikulturelles Zusammensein. Eines, das gefeiert werden will.
«Global Prayers – Global Players» hat genau dies zum Ziel: Der internationale Gottesdienst, der am 3. November in der Pauluskirche stattfindet, wird von der Zürcher Landeskirche und dem Kirchenkreis sechs der Kirchgemeinde Zürich gemeinsam mit acht weiteren reformierten Gemeinden gestaltet. Die internationale Vielfalt der reformierten Kirchen in Zürich soll im Jahr des Reformationsjubiläums sichtbar sein und gefeiert werden.
Die Idee des internationalen Gottesdienstes hat ihren Ursprung an der Präsidienkonferenz der reformierten Kirche des Kantons Zürich vom Mai 2018. Reformationsbotschafterin und Pfarrerin in Dübendorf, Catherine McMillan, berichtete damals über die Generalversammlung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen in Leipzig.
An diesem Anlass war eine Ausstellung entstanden, die von der Zürcher Landeskirche für die Weltausstellung in Wittenberg mitfinanziert worden war: «Global Players für Gott und die Welt» erzählte die Geschichte der reformierten Tradition ab Zürich 1519 bis in alle Welt und in unsere Zeit hinein. Und sie war in Leipzig nicht nur ausgestellt, sie konnte auch ausgeliehen werden. «Ich trat also mit der Anfrage an die Präsidenten, ob nicht jemand einen geeigneten Raum in seinem Gemeindehaus hätte», sagt sich Catherine McMillan. In der Kaffeepause sei Barbara Becker, damals noch die Vize-Präsidentin der Paulusgemeinde, auf sie zugekommen. Ihre Idee: die Ausstellung zu bestellen und die Migrationsgemeinden in Zürich, die ihre Wurzeln in der Schweizer Reformation haben, zu einem gemeinsamen Gottesdienst einzuladen.
Gesagt, getan. Und so findet nun am 3. November in Zürich zum ersten Mal ein internationaler Gottesdienst dieser Grössenordnung statt. «Ich erhoffe mir, dass wir unsere Verbundenheit miteinander über den Glauben entdecken. Zum Beispiel, wenn wir alle gleichzeitig dasselbe reformierte Kirchenlied in unterschiedlichen Sprachen singen oder das ‹Unser Vater› beten und das Abendmahl teilen. Eigentlich gehören wir zu einer konfessionellen Familie und könnten einander Bruder und Schwester nennen, über alle nationalen und kulturellen Grenzen hinweg», sagt Catherine McMillan.
Glaube also, der verbindet und der nicht spaltet. Die Religion als Brückenbauerin und nicht als Streitthema. Die Pfarrerin ist überzeugt, dass dies funktioniert. Denn der Glaube sei eine Sache des Herzens und des Vertrauens. Und um Zwingli zu zitieren: «Das Vertrauen in Gott stärkt die Seele.»
Kirchengemeinden von «Global Prayers – Global Players»
Pauluskirche
Internationaler Gottesdienst - «Global Players – Global Prayers»
3. November, 10 Uhr
Anschliessend Eröffnung der Ausstellung «Global Prayers» mit Apéro riche und Konzert mit Reformationsmusik der deutschen Romantik.
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