Ein Tag nach

Abschluss der Fastenwoche fragte mich ein Freund: «Warst Du in den Ferien?» «Wie kommst Du darauf», entgegnete ich. «Du siehst so frisch und erholt aus.»

In der Tat: Ich fühlte ich mich gut. Nicht gerade wie neugeboren, aber voller Energie. Sieben Tage lang traf sich die Fastengruppe täglich im Kirchgemeindehaus für rund 90 Minuten. Wir waren zehn Personen. Die meisten hatten schon Erfahrungen mit Fasten – für mich war es eine Premiere.

Für den Ablauf und das Spirituelle war ich zuständig. Dora Battistella als Fastenbegleiterin und Romi Wintsch als Körpertherapeutin waren Mitleiterinnen. Nach einem biblischen Input sangen wir jeweils den Kanon «Für Spis und Trank» und assen schweigend eine Gemüsebrühe nach Otto Buchinger. Nach dem Essen berichteten wir über unsere Erfahrungen mit dem Fasten. Den Abschluss bildete ein besinnlicher Ausklang in der Alten Kirche St. Niklaus.

Ich selbst habe in dieser Woche teilweise auch gelitten, und zwar vor allem unter Kopfschmerzen. Hungergefühle hatte ich zum Glück aber keine. Besonders eindrücklich war für mich der letzte Tag – der Palmsonntag. Der gedämpfte Apfel duftete himmlisch. Noch nie habe ich einen Apfel dermassen genossen. Darauf begaben wir uns in die Kirche Oerlikon und freuten uns über einen eindrücklichen Gottesdienst von Kollegin Andrea Ruf.

Am Schluss waren wir uns einig: Es war eine grossartige Woche, in der aus unserer Fastengruppe eine Fastenfamilie geworden ist.

Pfarrer Daniel Frei

@Daniel Frei