
Für die Zürcher Reformierten war 2019 aus doppeltem Grund ein historisches Jahr. Zum einen erreichte das Reformationsjubiläum in der Zwingli-Stadt seinen feierlichen Abschluss. Zum anderen wurde der Zusammenschluss von 32 Kirchgemeinden des ehemaligen Stadtverbands zu einer Kirchgemeinde mit fast 80’000 Mitgliedern vollzogen.
So verband sich der Rückblick auf die Vergangenheit mit frischen Perspektiven für die Zukunft. Die Kirchgemeinde Zürich betrat in vielerlei Hinsicht Neuland, nicht nur aufgrund ihrer Grösse, sondern auch ihrer Struktur und Organisation. Sie nahm am 1. Januar 2019 ihren Betrieb auf, genau 500 Jahre nach Ulrich Zwinglis Amtsantritt am Grossmünster.
Der Reformator war zum Jubiläum in Zürich präsent wie lange nicht mehr. Am Sechseläuten trug der Böögg einen Zwingli-Hut. Für das Züri Fäscht wurde die Zwingli-Statue vom Sockel geholt. In allen Stadtkreisen standen Zwingli-Figuren, verschiedenartig verkleidet, und luden zum Gespräch über wichtige Themen unserer Zeit ein. So wie Zwingli im Zwingli-Jahr, will die reformierte Kirche auch in Zukunft in Zürich präsent sein, mit ihren spirituellen, sozialen und kulturellen Angeboten, mit ihren Pfarrpersonen, Ehrenamtlichen und Mitarbeitenden, nicht nur im Dienst ihrer Mitglieder, sondern zugunsten der gesamten Bevöl-kerung unserer Stadt.
Die reformierte Kirchgemeinde Zürich ist in zehn Kirchenkreise gegliedert, in denen sich das kirchliche Leben abspielt. Hier werden Gottesdienste gefeiert, finden Veranstaltungen statt, gibt es kulturelle und soziale Angebote, Beratung und Seelsorge. In jedem Kirchenkreis ist eine Kirchenkreiskommission für die Gestaltung und Entwicklung des kirchlichen Lebens verantwortlich. Die Kirchenkreiskommission ist der Kirchenpflege unterstellt und wird aufgrund von Empfehlungen der Kirchenkreisversammlung gewählt. Für den Betrieb und die Verwaltung des Kirchenkreises ist die Betriebsleitung zuständig.
Mit der Corona-Krise kaum mehr zu glaube: An Pfingsten feierte der Kirchenkreis sechs sein Willkommensfest — die Gemeindemitglieder erschienen so zahlreich zum Festgottesdienst in der Pauluskirche, dass beim Abendmahl das Brot ausging und für Nachschub gesorgt werden musste.
Das Foyer im Kirchgemeindehaus Oberstrass entwickelte sich zu einem Treffpunkt für alle. Der Mittagstisch wurde um Familientische im Foyer erweitert. Das Sing- und das Tanzcafé ziehen Kinder an, die im Foyer spielen — dann folgen ihnen oft auch die Eltern, singen und tanzen zusammen mit ihnen. Viele ältere Menschen kommen spontan vorbei und geniessen einen kleinen Schwatz oder Kaffee. Sie wissen, dass immer jemand dort ist und ihre Fragen und Anliegen entgegennimmt. Aus Teilnehmenden an Billardkursen im Foyer werden regelmässig neue Freiwillige.
Neben vielen anderen beliebten Veranstaltungen wie Weihnachtsfeiern, Chorkonzerten oder dem Basar verdient die Adventsausstellung «Aufbau — aussen und innen» eine besondere Erwähnung. Sie ist als Wanderausstellung weiterhin in der Region zu bestaunen. Hier werden Fragen reformierter Glaubensarchitektur auf kreative Weise zur Sprache gebracht und in den Raum gesetzt.
Für die Wahlkreisversammlung vor der ersten Wahl des Kirchgemeindeparlaments kamen im Juli über hundert Personen in die Kirche Letten. Anschliessend wurde gemeinsam angestossen und gefeiert.
Den gesamten Jahresbericht 2019 der Kirchgemeinde Zürich:
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1730111.10.2022Alle Ausgaben von diesem Jahr finden Sie hier.
Viel Spass beim Lesen!