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Reformiertsein heisst, den Geist der Offenheit atmen  –  unsere Anlässe sind offen für alle.

JAHRESLOSUNG 2023


Die Jahreslosung 2023 finden wir im 1. Buch Moses: «Du bist ein Gott, der mich sieht» (16,13). Ist das eine Ermutigung? Oder hat es auch etwas Bedrohliches? Wenn wir uns mit der ganzen Geschichte dieses Verses beschäftigen, kommt Erstaunliches an den Tag.

Als Kind beunruhigte mich die Aussage, dass Gott alles sieht. In meinem Kinderalltag war Gott eine feste Grösse. Und da war ich nicht sicher, ob das immer zu meinen Gunsten ist, wenn der alles sieht. Unbewusst war es für meine Eltern wohl eine praktische Erziehungshilfe. Denn die Vorstellung, dass Gott mich sieht, liess mich von manch sozial unerwünschten Handlungen absehen, auch von solchen, die verlockend waren.

Die Geschichte um die Jahreslosung herum erzählt von Sarah und Abraham, denen Gott einen Sohn versprochen hatte. Aber sie wurden alt und waren immer noch kinderlos. Da schickte Sarah ihren Abraham zu ihrer ägyptischen Sklavin Hagar, damit er mit ihr ein Kind zeuge. Als Hagar tatsächlich schwanger war, fand Sarah, dass ihre Sklavin es nun an Respekt ihr gegenüber mangeln liess und begann sie zu schikanieren. Es wurde so schlimm, dass die schwangere Hagar keinen Ausweg mehr sah und in die Wüste floh. Dort hatte sie eine Gotteserscheinung und sie gab Gott einen Namen: El-Roi. Das heisst: Du bist ein Gott, der mich sieht. Hagar erlebte in ihrer ausweglosen Situation einen Gott, der sie sieht und für sie da ist.

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Jahreslosung 2023   © Stefanie Bahlinger, Mössingen, verlagambirnbach.de

In dieser Geschichte ist einiges sehr erstaunlich: Sarah und Abraham, die Ureltern Israels, kommen nicht gerade gut weg. Was sie in dieser Geschichte tun, ist wohl nicht das, was man sich als «Lebenswandel nach biblischen Massstäben» vorstellt. Es ist die erste Stelle in der Bibel, in der jemand Gott mit einem persönlichen Namen anruft: El-Roi – Du bist ein Gott, der mich sieht. Überhaupt zum einzigen Mal in der Bibel tut dies eine Frau. Und es ist nicht eine der «heiligen» Urmütter Israels, sondern eine ägyptische Sklavin.

Es gibt diese ganz wichtige Geschichte der Bibel, dass Gott sein Volk Israel aus der Sklaverei Ägyptens hinaus in die Freiheit führt. In der Geschichte der Jahreslosung geschieht dasselbe, aber mit umgekehrter Rollenverteilung: Da führt Gott die ägyptische Frau aus der Sklaverei Israels in die Freiheit. Mit dieser Geschichte ruft sich Israel selbst in Erinnerung: Wir gehören nicht einfach auto matisch zu den Guten. Ob unser Handeln richtig ist, zeigt sich daran, wie wir mit den Schwachen umgehen.

Wir leben hoffentlich nicht in einer Situation wie Hagar. Aber auch wir können einstimmen in diese Anrufung Gottes: Du bist ein Gott, der mich sieht! Die Geschichte der Hagar zeigt: Es ist ein Sehen Gottes zu unseren Gunsten. Hagars Geschichte ist in der Wüste nicht zu Ende, sondern es öffnet sich ein neuer Weg. Das wünsche ich auch uns allen!

Roland Wuillemin, Pfarrer

Aktuell

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Kirchen­kreis­versammlung

Do, 23. März 2023, 19 Uhr, KGH Unterstrass


In unserer Kirchenkreisversammlung bieten wir Gelegenheiten für Ihr Feedback und informieren über aktuelle Themen. Zudem besteht die Möglichkeit, sich mit Gemeindemitgliedern, Mitgliedern der Kirchenkreiskommission, der Pfarrschaft sowie Mitarbeitenden auszutauschen.

173021.10.2022

OSTERHASEN GIESSEN


Sa–So, 25–26. März 2023, KGH Oberstrass   |   Aus frischer Schokolade können Sie an diesem Wochenende einzigartige kleine Kunstwerke herstellen. Jetzt anmelden!

1730111.03.2023

GLAUBEN12


Nach spannenden Dis­kus­si­onen im Herbst ver­längern wir unser Glauben12 Angebot – bis im Sommer diskutieren wir monatlich zwei belebende, hinter­fragende und ehr­liche Glaubens­fragen.

Nächstes Mal: 21. März

1730120.01.2023

NEUES ANGEBOT: BABY-CAFÉ


für Eltern mit Babies bis 1J
Wir bieten Raum zur Kontakt­pflege, sind da für Gespräche und laden zu Kaffee und Snack in baby­freundlicher Umgebung.

1730128.02.2023

FAMILIENKONZERT


Sa, 1. April, 15.30 Uhr, Matthäuskirche  |  Christof Fankhauser packt seinen musikalischen Reisekoffer aus: Der ist­ vollgestopft­ mit­ fätzig-flockigen ­ Liedern und mit lustigen Geschichten.1730118.03.2023

KIRCHE WIPKINGEN WIRD UMGENUTZT


Die Kirche Wipkingen wird ab 2026 zum Verpflegungs- und Betreu­ungs­raum für die benach­barte Schul­anlage Waid­halde. Das bedingt einen Umbau: das Gewinnerteam des Archi­tektur­wettbewerb steht nun fest.

173007.03.2023

HAUS DER DIAKONIE


Das KGH Wipkingen wird ab 2027 als «Haus der Diakonie» neu genutzt. Voraussichtlich im ersten Halbjahr 2024 kommt die Abstimmung über das Haus der Diakonie vor das Volk – auch Ihre Stimme zählt.

1730107.03.2023

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