Vor 500 Jahren legte Zwingli die Grundlagen der modernen Diskussionskultur. Am 29. Januar 1523 berief er die erste Zürcher Disputation ein und legte damit den Grundstein dazu, dass wir noch heute frei über politische Belange diskutieren und mitentscheiden können. Mit den Tischgesprächen in der Wasserkirche aufersteht der Geist der Disputation. Eine erste Debatte hat am 30. März stattgefunden; drei noch folgende Veranstaltungen laden im Verlauf dieses Jubiläums-Jahres zum Mitdisputieren ein.
Frisches Brot, aufgetischt auf einem rustikalen Brett, dazu Wein und Wasser aus Glaskaraffen. An den einzelnen Tischen, auf schlichten Bänken, je eine Gruppe Menschen unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft. Sie haben sich mit der einen Absicht zusammengefunden: Debattieren über ein bestimmtes Thema. Eine Szenerie, die – grob skizziert – die Tischgespräche im März 2023 in der Zürcher Wasserkirche abbildet.
20. April, 18 Uhr: «Kirche und Gemeinschaft»
11. Mai, 18 Uhr: «Kirche und Glaube»
29. Juni, 18 Uhr: «Kirche und Kultur»
Wenn Sie Interesse haben, mit uns in der Wasserkirche zusammenzukommen, können Sie sich gerne unter der Email-Adresse anmelden.
Wir berücksichtigen Anmeldungen nach Eingangsdatum, die Teilnehmer:innenzahl ist beschränkt.
Weitere Informationen: reformiert-zuerich.ch/disputation
«Uns beschäftigt und interessiert, wo wir im Hinblick auf aktuelle Themen und gesellschaftlich brennende Fragen in unserer Kirche stehen», ergänzt Martin Rüsch und betont: «In der heutigen Zeit, die geprägt ist von Veränderungen und Polarisierungen halten wir es für besonders wichtig, miteinander ins Gespräch zu kommen – und im Gespräch zu bleiben.»
Tischgespräche: Ein gesellschaftliches Bedürfnis?
Nun denn: Ist es gelungen, den Geist der Disputation wieder auferstehen zu lassen? «Ja», sagt Martin Rüsch. «Das Wesen des Disputierens und damit verbunden die Bedeutung der individuellen Sichtweise und Sprache hat unsere Tische erreicht und die Teilnehmenden ergriffen», stellt er in der Retrospektive fest. Dieser Geist wird nun lebendig gehalten und soll sich fortpflanzen; vorderhand innerhalb von drei weiteren Tischgesprächen, die im Verlauf dieses Jubiläums-Jahres stattfinden (Termine siehe am Ende des Beitrags).
Und danach? Werden die Tische und Bänke wieder verräumt und der Geist der Disputation für weitere 500 Jahre zwischen den Umschlagsseiten der Geschichtsbücher zur Ruhe gelegt – oder könnte die Kirche mit dieser reaktivierten Tradition gar eine Lücke füllen? Zum Beispiel, indem sie dem existenten gesellschaftlichen Bedürfnis nach Austausch in einer Zeit voller Herausforderungen auch über das Jubiläums-Jahr hinaus nachkommt und den Setting-Mix von «Abendmahl und Stammtisch» auch künftig kultiviert? «Durchaus», ist Martin Rüsch der Auffassung. «Die Fortsetzung der Tischgespräche, in welcher Form auch immer, wäre aus meiner Sicht eine schöne, menschenzusammenbringende und ideenverdichtende Form des Kirche-Seins bzw. Kirche-Werdens. Immerhin gibt es unzählige aktuelle Themen und mindestens so viele aus früheren Zeiten, über die zu diskutieren sich unbedingt lohnt.»
Patricia Andrighetto
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→Der deutsche Ausnahmekünstler Jonathan Meese bespielt mit einer raumbezogenen Arbeit ab 7. Juni die Wasserkirche Zürich.
Bezugnehmen auf die Legende von Felix und Regula und in der Auseinandersetzung mit der Sterblichkeit seiner ihm nahestehenden Mutter Brigitte, präsentiert er in der Wasserkirche das Erz-Grab von «Dracula’s Mutterz», ein Sitzgrab in einem Kunsttempel aus Styroporblöcken.
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